Jeder Bürger kennt Drake Interplanetary. Die kitschigen Werbetafeln auf denen sich Frauen über das neueste Modell eines Raumjägers beugen, die Schlagzeilen mit ihren Verbindungen zu Verbrechern und das ganz und gar nicht aerodynamische Design der Raumschiffe. Man kann die Fußabdrücke dieses Unternehmens im ganzen Weltraum finden.

Der führende Designer bei Drake Interplanetray ist Jan Dredge. Neben ihm gibt es einen siebenköpfigen Vorstand der größtenteils aus Ingenieuren aus der Luft- und Raumfahrt stammt. Der Name Drake wurde gewählt, weil er sich einfach gut anhörte und man hoffte, dass es die Raumschiffe „attraktiver“ machen würde. Das war die erste Entscheidung um mit der Firma schnell Geld zu verdienen. Die zweite war, dass man sich nicht auf einer Heimatwelt, wie der Erde oder auf Terra niederließ, sondern in dem wirtschaftlich stark angeschlagenen Magnus-System. Auf Borea auf Magnus II wurde daher das Firmen-Hauptquartier, als auch die dazu gehörigen Fabriken angesiedelt. Diese Maßnahme beförderte das spätere Outlaw-Image. Die ersten Raumschiffe wurden an private Milizen ausgeliefert, denn laut UEE-Gesetz darf jedermann ein bewaffnetes Raumschiff besitzen.

Der Verkauf verlief von Anfang an phänomenal. Innerhalb von nur neun Monaten eröffnete Drake sechs Fabriken auf anderen Welten. Innerhalb von nur fünf Jahren stieg das Unternehmen zum fünftgrößten Raumschiffhersteller auf und die Zulieferer konnten nicht schnell genug Teile liefern. In Finanzzeitschriften wurde Drake bald als großer Geschäftserfolg gefeiert. Drake wurde ein Antriebsmotor für die Wirtschaft und der Grund dafür, dass Konkurrenten wie Roberts Space Industries und MISC ihr Geschäftsmodell ändern mussten.

Partner von Kriminellen?

Die Galaxie lebte in Frieden miteinander oder zumindest ziemlich nahe am Frieden. Es gab kleinere Kolonie-Kriege, allerdings in sehr begrenztem Umfang und das UEE-Militär war schon seit Jahren im Ruhemodus. Also stellt sich die Frage, wer kaufte Abertausende Cutlass-Raumschiffe und was wird mit ihnen angestellt? Natürlich kam das Geld von Piratenorganisationen. Seit die Menschen freien Zugang zu den Sternen haben, gab es auch Piraterie. Und da die Cutlass erschwinglich ist, ist sie seit jeher die erste Wahl dafür. Zuvor benutzten Piraten zusammengeflickte Constellation MK1, Strike Hawks aus militärischen Überschüssen und sogar alte MISC-Nurflügler. Nun bekamen sie ein leicht austauschbares Raumschiff, dass in ihr Budget passte, das einen großen Frachtraum hatte, extrem anpassbar war und darum genau ihre Anforderungen erfüllte.

Anstatt den Verkauf der Cutlass auf Militäreinheiten zu beschränken, begannen Drake damit, die Ausrüstung immer besser auf die Piraterie zuzuschneiden. Der Caterpillar Transporter etwa besitzt Traktorstrahlen und eine bessere Bewaffnung als jedes andere vergleichbare Schiff der gleichen Klasse. Auch die Werbung wurde entsprechend geändert. Ausstellungsmodelle in Showrooms werden etwa mit schwarzer Stealth-Lackierung und mit Schädel und Knochen-Logos versehen.

Die Cutlass

Drakes Schlüsseldesign ist die Drake Interplanetary Cutlass AS-1. Sie ist preiswert und wird deshalb in der Galaxie in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. Von Such- und Rettungs-Missionen über Umbauten für Bergbau-Operationen bis hin zu Kurzstreckentransporten für Nahrungsmittel kann dieses sehr modular aufgebaute Schiff für alle erdenklichen Missionen eingesetzt werden. Allerdings ist es auch eines der besten Schiffe für all diejenigen, die es mit dem Gesetz nicht so genau nehmen. Wenn man Piraterie mit einer Firma gleichsetzen könnte, dann würde es Drake Interplanetary sein.

Die Cutlass wurde zunächst nach den Spezifikationen für die UEE als „Volksfighter“ im Jahre 2922 entwickelt. Die Anforderungen verlangten einen billigen Raumjäger der flexibel konfigurierbar ist und sehr schnell hergestellt werden kann um schnell Nachschub zur Verfügung zu stellen. Die Cutlass verlor in der Ausschreibung zwar gegen die heute vergessene „Wildcat“, aber man entschied sich eine zivile Version auf den Markt zu bringen.

Die Cutlass besitzt ein spektakuläres Design. Es fehlen Ledersitze und sie hat nicht den Glanz eines Origin-Luxus-Raumschiffes oder die Zuverlässigkeit von Raumschiffen im Stile eines Robers Space Industries Designs. Dafür können die Schiffe schnell und mit wenigen Materialien auf fast jeder bewohnbaren Welt gebaut werden. Und es ist sehr zuverlässig.

Die Zukunft

Wie sieht die Zukunft von Drake aus ? CEO Dredge plant, im nächsten Jahr das neue Line Up auf der Terra Luft- und Raumfahrt-Show bekannt zu geben und laut Gerüchten sollen die diesjährigen Modelle stromlinienförmiger werden, ganz anders als die bisherigen eher kastenförmigen Cutlass, Caterpillar und Buccaneer-Modelle. Es kann gut möglich sein, dass die neuen Modelle als ein Signal zur Abkehr von der stillschweigenden Zustimmung durch die Nutzung von illegalen Betreibern anzusehen sind.