Kaizen: Milizen Mobilisieren


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VerseExkurs - Spectrum: Milizen Mobilisieren


Beginn der Übertragung:

Willkommen zu einer weiteren Folge von Kaizen. Mein Name ist Aaron Schere und ich bin hier, um Sie durch den Jump Point zu finanzieller Liquidität zu führen.
Heute werden wir mit Vladimir Millar über den Anstieg der Milizen überall im Empire sprechen und diskutieren, ob es sich dabei um einen langfristigen Trend mit Investitionspotenzial handelt oder nur um eine momentane Spitze. Aber vorher schauen wir auf die aktuellen Nachrichten – Zeit für Market Breakdown.

Vergangene Performance ist nicht indikativ für zukünftige Ergebnisse. Weder Schere, Kaizen noch Farnes Media Partners garantieren ein spezifisches Ergebnis oder Profit. Bevor sie auf Basis der Informationen aus dieser Sendung handeln, empfehlen wir Ihnen nachdrücklich, den Rat Ihres eigenen Finanz- oder Investmentberaters zu suchen.

Gestern kündigte Aciedo eine Reihe von Modifikationen ihrer Comm Relay Station Konstruktionspipeline an. Das neue Design wird nicht besonders anders aussehen, als die bereits im Empire befindlichen Stationen, die Firma beharrt jedoch darauf, dass die Änderungen eine merkliche Wertsteigerung bringen werden. Die Relays werden mit neuen Legierungen hergestellt, durch die nicht nur der Rahmen deutlich leichter und stabiler wird, sondern auch eine deutlich modularere Bauweise möglich wird. Auch wenn die neue Methode die Kosten pro Relay erhöht, behauptet Aciedo, dass die Stationen gleichzeitig schneller zusammengebaut und repariert werden können. Außerdem sollen die Langzeitkosten sinken. Wenn dies funktioniert, könnten Aciedo Comm Stationen noch häufiger im Empire angetroffen werden.

Nun zum Vega System. Auch wenn die gesamte Wirtschaft des Systems seit dem Vanduul Angriff letztes Jahr stockt, gibt es dort wachsende Hoffnungsschimmer. Zuallererst, Kastak Arms: Der von Selene stammende Waffen- und Rüstungshersteller konnte während der letzten paar Quartale Profite verzeichnen.

Gestern kündigte das Unternehmen eine Hand voll Initiativen an um zu zeigen, dass sie nicht auf bestehendem Erfolg ausruhen wollen. Stattdessen enthüllte Kastak, dass sie mehrere Grundstücke im Industriesektor von Aremis gekauft haben, welche durch den Vanduul Angriff stark beschädigt oder vollkommen zerstört wurden. Das Unternehmen kündigte an, lokale Arbeiter für den Wiederaufbau und den Betrieb von Fabriken an diesen Orten einstellen zu wollen. Dies scheint ein Gewinn sowohl für die Firma, die mit Produktionsknappheit durch hohe Nachfrage zu kämpfen hatte, als auch für die Bewohner von Aremis zu sein, die verzweifelt wieder Arbeit finden wollen.

Kastak Arms kündigte außerdem eine sechsmonatige Verlängerung ihrer “Homegrown Heroes” Initiative an. Das Programm bietet große Rabatte auf Waffen und Rüstungen für Bewohner des Vega Systems. Ihre neue Werbekampagne, welche vor allem Überlebende vorstellt und wie sie sich und ihre Familien mithilfe von Kastak Produkten vor dem Vanduul Angriff schützten, kam sehr gut an. Bewohner des Vega Systems kauften ihre Produkte in Rekordzahlen aufgrund der hohen Ersparnisse, haben aber gleichzeitig auch einen Tiefpunkt des Vertrauens gegenüber der Regierung gezeigt und deren Fähigkeit, sie zu beschützen.

Die letzte Aussage gilt nicht nur für Vega. Überall im Empire nehmen Mitgliedschaften in Milizen zu, wobei die Anmeldungen in manchen Gebieten sogar die Einschreibungen in die Navy übersteigen. Unser heutiger Gast ist hier, um über diesen Trend zu sprechen und wie dieser Trend bereits den Markt beeinflusst. Es ist Vladimir Millar. Als Forscher in der auf Kilian ansässigen Empire Defence Initiative (EDI) spezialisiert er sich auf die Schnittstelle zwischen öffentlicher Politik und privaten Sicherheitskräften. Vielen Dank für Ihr Kommen, Vladimir.

Vladimir Millar: Ist mir ein Vergnügen.

Lassen Sie uns direkt starten. Was denken Sie ist verantwortlich für diesen Trend? Viele schreiben es den kürzlichen Vanduul Angriffen zu.

Vladimir Millar: Es gibt natürlich viele, die sich einschreiben, um ihren Teil zur Verteidigung des Empire zu leisten, aber in meinen Augen vereinfacht es die Situation zu stark, wenn man lediglich die Vanduul als treibende Kraft nennt. Es ist natürlich ein Faktor, aber hinzu kommen noch weitere Dinge, die vor den Angriffen passiert sind, wie z.B. die Polo Initiative. Die Aussicht auf reduzierte Militärausgaben hat in vielen Menschen die Sorge geweckt, wie das UEE so ihre Heimatwelt beschützen könne. Auch wenn die Initiative letztendlich fehlgeschlagen ist, haben sich trotzdem viele den Milizen angeschlossen oder welche gegründet, aus Sorge, dass die Regierung das Budget des Militärs trotzdem irgendwann in der Zukunft reduzieren könnte.

Natürlich ist nach dem Angriff auf Vega das Gegenteil passiert. Die Militärausgaben wurden gesteigert und machen nun einen größeren Prozentsatz des UEE GDP (Gross Domestic Product = Bruttoinlandsprodukt) aus als jemals zuvor. Hätte dies nicht die Sorgen der Bürger bezüglich der Sicherheit ihrer Heimatsysteme zerstreuen müssen?

Vladimir Millar: Überhaupt nicht. Die Systeme hinter der Linie, welche die Anstrengungen des Militärs bereits als ineffizient erkannt haben, konnten bereits nicht mehr vom erhöhten Militärbudget profitieren, da sie der Meinung sind, dass die Ressourcen ihre Systeme verlassen und nach Vega oder Elysium verschoben werden. Das extremste Segment der Milizbewegung glaubt sogar, dass die zusätzlichen Finanzmittel gar nicht erst zum Schutz des Empire verwendet werden, sondern direkt in die Taschen von korrupten Geschäftsleuten und Bürokraten wandern.
Währenddessen haben Mitgliedschaften in Milizen in Systemen an der Vanduul Front dramatisch zugenommen. Es folgen selbst diejenigen dem Trend, die die erhöhte Militärpräsenz mitbekommen haben.

Irgendwelche Hinweise auf deren Motivation?

Vladimir Millar: Manche brennen einfach darauf zu helfen. Sie sehen die Vanduul und die Kriminalität als Hauptbedrohungen für das Empire und haben sich der Aufgabe verschrieben, beides zu stoppen. Die Navy selbst hat aktiv mit diesen Milizgruppen kooperiert und viele Mitglieder des Militärs sehen in den Milizen eine weitere Hilfe in den andauernden Kriegsbemühungen.
Andere Milizen halten das Militär schlicht und einfach für ineffizient oder inkompetent. Sie deuten den scharfen Anstieg von Vanduul Aggressionen im letzten Jahr als Beweis, dass das Militär der Aufgabe alleine nicht gewachsen ist.

Um mit einer offensichtlichen Frage weiter zu machen –

Vladimir Millar: Warum nicht einfach dem eigentlichen Militär beitreten?

Exakt.

Vladimir Millar: In vielen Fällen sind die Hürden für den Beitritt einer Miliz deutlich niedriger als bei der Navy oder Army. Abgesehen von physischen Standards und anderen benötigten Fähigkeiten, gilt der Beitritt zum Militär häufig als große Verpflichtung. Man muss seine Heimat verlassen, monatelang trainieren (wenn nicht sogar Jahre) und man kann praktisch überall im Empire eingesetzt werden. Bei Milizen können die Leute dienen, gleichzeitig aber in ihrer Heimat bleiben und sogar noch einen anderen Job haben.

Warum bewerben sie sich dann nicht bei Sicherheitsdienstleistern oder einer anderen Art von Söldnergruppe?

Vladimir Millar: Viele dieser Leute, selbst wenn sie bezahlt werden, kämpfen eher für eine Ideologie als für den Profit. Sie sind nicht daran interessiert, die Erzlieferungen irgendwelcher Bergbaukonzerne zu beschützen, sondern sie wollen sicherstellen, dass Leute wie sie selbst sicher Leben können.

Das ist echt faszinierend, aber lassen sie uns doch einen Blick darauf werfen, inwiefern diese Zunahme von Milizen den Markt beeinflussen kann. Zuvor erwähnte ich die zunehmenden Profite von Kastak Arms. Es ist nicht sonderlich schwer zu verstehen, warum solche Unternehmen in diesen Zeiten ganz gut laufen. Nun frage ich Sie, ob wir uns in eine “Blase für persönliche Sicherheit” begeben? Glauben Sie, dass dieser Enthusiasmus ein kurzfristiger oder langfristiger Trend ist?

Vladimir Millar: Als Forscher bin ich nicht im Vorhersage-Geschäft tätig. Ich sammle Daten, analysiere sie und versuche, sie in einen Kontext zu bringen. Nichtsdestoweniger habe ich in all meinen Jahren bei der EDI noch nie erlebt, dass die Menschen so erpicht darauf sind, Sicherheit in die eigenen Hände zu nehmen.
Offensichtlich profitieren Firmen wie Kastak Arms kurzfristig, indem sie ihre Produkte verkaufen, jedoch können daraus auch langfristige Effekte erwachsen, da die Firmen ihre Politik zum Verkauf ihrer Güter an die Öffentlichkeit anpassen.

Wie das?

Vladimir Millar: Nehmen wir RSI als Beispiel und ihre neue Reihe von Kapitalschiffen, die Polaris. Die Größe des Schiffes ließe vermuten, dass normalerweise die Navy der Hauptabnehmer wäre, aber RSI hat früh festgestellt, dass es auch ideal für Milizen geeignet wäre. Sie haben Berater aus verschiedenen Milizen angestellt, um am Design des Schiffes mitzuwirken. RSI würde das nicht tun, es sei denn sie glauben, dass es einen signifikanten zivilen Markt für Schiffe dieser Größe gäbe.

Investoren denken zumindest genau das. Die Aktie von RSI steigt seit der kürzlich erfolgten Enthüllung der Polaris ununterbrochen. Eine letzte Frage: Wie lange glauben Sie, hält diese Welle von Milizen an?

Vladimir Millar: Das ist eine komplizierte Frage. Es gibt Menschen, die den Milizen beitreten, da sie nicht daran glauben, dass das UEE sie beschützen kann, aber es gibt auch Leute die beitreten, weil sie helfen wollen und das Militär unterstützen möchten. Da es auf beiden Seiten dieser Problematik ein signifikantes Pro-Miliz-Moment gibt, habe ich das Gefühl, dass diese noch eine Weile bestehen bleiben werden.

Vielen Dank an Vladimir von der Empire Defence Initiative für seinen Besuch. Wir gehen jetzt in die Werbung. Wenn wir wieder da sind, schauen wir uns an, ob microTechs neuste Reihe des mobiGlas den Erwartungen der Investoren entspricht. Dies und mehr wenn Kaizen wieder da ist.

Ende der Übertragung